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LEIPZIG LIEST: Schreiben und Widerstand
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Carte Blanche für das engagierte Literaturportal "Weiter Schreiben" aus Deutschland und der Schweiz
IM RAHMEN DER LEIPZIGER BUCHMESSE 2025
Eine Bühne für Atefe Asadi, Wagdy El Komy, Dragica Rajčić, Shukri Al Rayyan & Mithu Sanyal.
Moderation: Ana Sobral (Weiter Schreiben Schweiz)
Ob gegen staatliche Unterdrückung oder gegen vorherrschende gesellschaftliche Ansichten, Literatur hat schon immer eine zentrale Rolle dabei gespielt, alternative Sicht- und Lebensweisen zu artikulieren – manchmal mit schwerwiegenden Folgen für die Autor:innen. In einer Diskussionsrunde mit anschließender Lesung sprechen fünf Autor:innen, die in unterschiedlicher Form mit dem Projekt Weiter Schreiben in Deutschland und der Schweiz in Verbindung stehen, über die Bedeutung von Schreiben als Widerstand.
Mithu Sanyal (Deutschland) reflektiert in ihrem neuesten Roman „Antichristie“ (Hanser, 2024) über die verschiedenen Dimensionen des antikolonialen Widerstands und geht in ihren Texten allgemein Fragen der Macht – der Definition, des Handelns – nach. Dragica Rajčić (Schweiz / Kroatien) schreibt Gedichte in bewusst „fehlerhaftem“ Deutsch und wirft damit die Frage auf, wer die Grenzen der Sprache bestimmt. Atefe Asadi (Deutschland / Iran) setzt sich in ihrer Lyrik mit Genderfragen, Sexualität und Frauenrechten im iranischen Kontext auseinander, was dazu führte, dass ihre Texte in ihrer Heimat als „nicht druckbar“ eingestuft wurden. Shukri Al Rayyan (Schweiz / Syrien) konnte seinen ersten Roman „Nacht in Damaskus“ (edition bücherlese, 2024) erst im Schweizer Exil veröffentlichen, eine beißende und tiefgründige Analyse der Auswirkungen von Assads autokratischem Regime auf das Alltagsleben in Syrien. Wagdy El Komy (Schweiz / Ägypten) schreibt im Schweizer Exil Kurzgeschichten und Romane, die mit Ironie und unwahrscheinlichen Situationen spielen, um widerzuspiegeln, wie der Machtmissbrauch in Ägypten selbst eine dissonante Realität schafft.
Gemeinsam werden die Autor:innen berichten, wie sie mit dem Projekt Weiter Schreiben zusammenarbeiten, das eine wichtige Plattform für Exilautor:innen in Deutschland und der Schweiz schafft. Bietet Schreiben die Möglichkeit, ein neues Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen, insbesondere in Kontexten von Exil, Migration und Multikulturalismus? Wie können Geschichten starre, auf Ausgrenzung basierende Narrative in Frage stellen? Und was bedeutet es, trotz oder sogar gegen die Zensur zu schreiben?
Erleben Sie mit uns einen Abend, an dem wir den einzigartigen Stellenwert des Schreibens feiern, das uns immer wieder dazu ermutigt, die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft sowie sozialer Narrative zu erweitern.
Gerne laden wir Sie zwischen Gespräch (20 Uhr, Theatersaal) und Lesung (ca. 21:45 Uhr, KFK Konzertkeller) zu einem Aperitif ein.
Das Gespräch und die Lesung finden auf Englisch und Deutsch statt.
Eine Veranstaltung von Pro Helvetia.
Links:
weiterschreiben-schweiz.jetzt
weiterschreiben.jetzt
weiterschreiben.jetzt/Atefe Asadi
weiterschreiben.jetzt/Mithu Sanyal
weiterschreiben-schweiz.jetzt/Shukri Al Rayyan
weiterschreiben-schweiz.jetzt/Wagdy El Komy
www.dragicarajcic.ch
Eintritt frei (keine Reservierungen)
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